Max II Denkmal (Maxmonument)
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Im Jahr 1857, als noch niemand an Trambahnen dachte, wurden das Maximilianeum und die Maximiliansbrücke gebaut. Der damals regierende Maximilian II. König von Bayern starb am 10. März 1864 und ein Jahr später wurde das von Kaspar von Zumbusch und Ferdinand von Miller geschaffene Maxmonument auf seinem heutigen Standplatz aufgestellt und gab von da ab dem Platz seinen Namen.
Die Pferdebahn über das Maxmonument wurde am 16. September 1882 eröffnet und führte vom Nationaltheater einseitig / zweigleisig am Maximilianeum vorbei zum Ostbahnhof. Diese Linie war die "weisse Linie".
Ein Pferdebahn-Wagen der weissen Linie fährt über den Platz am Maxmonument, das erste Bild einer Pferdebahn hier.
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Bei Recherchearbeiten sind wir auf diese Planungs-Skizze gestoßen, die die geplante Pferdebahnlinie vom Hoftheater (heute Nationaltheater) durch die Maximilianstraße etwa 1880 zeigt. Die Führung beginnt eingleisg links am Hoftheater und spaltet sich dann vor den Regierungsgebäuden auf und kommt erst hinter dem Maxmonument wieder zusammen (mit noch kontroverser Trassenführung) um dann zweigleisig mit Schmalstellen über die Maximiliansbrücke zu führen. Als Sparmaßnahme hatten beide Brückenteile nur eine Breite von 13 m. Im Rahmen des Brückenbauprogramms wurde in den Jahren 1903–1905 nach Entwurf des Architekten Friedrich von Thiersch die Brücke über die innere Isar verbreitert, die über die äußere Isar neu gebaut.
Es ist nach unseren Recherchen wohl einer der ältesten erhaltenen Planungsunterlagen zur Münchner Trambahn.
Im Streckenplan von 1882 ging die Trasse der Trambahn durch die Maximilianstraße zum Maximilianeum in der Mitte durch den Platz mit einer eingleisigen Stichstrecke durch die Thierschstraße zum damaligen Depot (aufgelöst 1900). Am 16.09.1882 geht die Strecke in der Maximilianstraße zwischen Nationaltheater und Maxmonumen als Neubau für die Pferdebahnlinie mit Doppelgleis in Betrieb, Die Bauzeit der Strecke war vom 12.8. bis 15.9.1882
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Am 12.11.1887 geht die eingleisige Strecke vom Isartorplatz - Thierschstraße - Maxmonument in Betrieb. Im Stadtplan von 1888 Ist die Stecke der Thirschstraße über das Maxmonument schon eingezeichnet. Die Kirche St. Anna am Mariannenplatz ist gerade in Bau, das Maximilianeum wird einseitig umfahren. Die Strecke nach Neuhausen beginnt immer noch erst am Hoftheater. 1888 wurde noch leidenschaftlich um eine Durchfahrt vom Promenadeplatz zum Hoftheater gekämpft.
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Ab 12. Januar 1889 wurde am Maxmonument nach dem Promenadeplatz die erste großen Wendeschleife in Betrieb genommen. Am 8.07.1890 folgte die Strecke Thierschstraße zwischen Thierschplatz und Maxmonument in einer Bauzeit 2.6.1890 - 6.7.1890 als Doppelspur-Strecke für die Pferdebahnlinie. Der Anschluss nördlich über die Thiersch-/ Trift-/ Liebig-/ Bruder-/ Galleriestraße zur Ludwigstraße erfolge ebenfalls am am 8. Juli 1890.
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Ein kleiner Zeitreisenfilm mit der heutigen Bebauung, aber dem alten Gleisplan von 1895
Am 18. November 1899 wurde die "Weisse Linie" und damit das Maxmonument elektrisch. Vom13.6.1899 bis Aug. 1899 gab es dazu einen Umbau der Strecke Maximilianstraße zwischen Altstadtring und Maxmonument wegen der Elektrifizierung: die Gleise wurden auseinandergezogen an die beiderseitigen Baumreihen (nächst Gehweg) verschoben.
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In dieser Aufnahme von 1925 kann man sehen, dass die Gleise damals am Straßenrand verlegt waren, - ich hoffe, die welligen Schienen kommen von einem gewellten Negativ.
In diesem kurzen Film von 1965 kann man diese Gleisanlage über die verschiedenen Epochen gut erkennen.
Im März 1968 wird am Knoten Maxmonument ein Umbau in Betrieb genommen: ein direktes Doppelgleis in Maximilianstraße am Denkmal vorbei. Die Verkehrsführung ist seit dem über das Maxmonument weiterhin ein Kreis mit Abzweigmöglichkeiten in alle Richtungen und einem Durchfahrtsgleis in der Mitte.
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Die Linienchronik des Maxmonuments | Max II Denkmal
Im Mai / Juni 1941 werden auf der Strecke durch die Maximilianstraße zwischen Seitzstraße und Maxmonument die Gleise von der Seite in die Straßenmitte verlegt.
Vermutlich ist es einfacher, eine Liste der Trambahnlinien aufzuzählen, die nicht am Maxmonument vorbeigefahren sind. Ein so alter Verkehrknotenpunkt hat sehr viele Trambahnlinien gesehen, - anyway, ich probiere mal eine Aufzählung der hier beheimateten 22 Trambahnlinien über die Jahrhunderte:
Die Linie 1 kreuzte hier von Ost nach West und umgekehrt von 27.07.1897 bis 17.07.1900 und später wieder von 12.11.1934 bis 04.11.1935. Im Krieg kurz von 24.05.1945 nur bis 28.05.1945. Nach dem Krieg befuhr die Linie 1 die Ost/West-Richtung vom 21.04.1968 bis 18.10.1980, dem Tag der Einstellung der Linie 1
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Die Linie 2 verkehrte hier vom 12.01.1889 bis zum 2.Weltkrieg am 03.10.1943.
Begonnen hat der Trambahnverkehr am Maxmonument am 16.09.1882 mit der Linie IV, der "weissen" Linie, die bis 26.07.1897 hier fuhr. Danach wechselte die Farbe ab 17.07.1900 der Linie auf "Gelb-Rot" bis 12.10.1906, als die Liniennummern umgestellt wurden.
Die Linie 4 sah man am Maxmonument ab 12.10.1906 bis zum 28.05.1983, dem Tag der Einstellung der Linie 4.
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Die Linie 9 gab nach dem Krieg vom 09.08.1948 bis 19.04.1949 ein kurzes Gastspiel.
Die Linie 11 fuhr vom 14.12.1934 bis 03.11.1935 und wieder vom 06.10.1969 bis zum 27.05.1972 hier.
Die Linie 12 befuhr den damaligen Südring vom 11.12.1906 bis in den Krieg am 29.04.1945. Nach dem Krieg kam die Linie 12 nochmal kurz von 23.06.1947 bis 06.10.1947 vorbei.
Linie 14 kam ab 01.11.1906 bis 24.07.1909 am Maxmonument vorbei und nochmal vom 24.10.1955 bis 22.04.1956 sowie vom19.10.1980 bis zur Einstellung der Linie 14 am 10.03.1984.
Die Linie 16 ist vom 21.08.2017 mit kurzen Unterbrechungen bis heute auf ihrer Nord-Süd-Passage hier zu sehen.
Besuch von der Linie 17 bekam das Maxmonument vom 01.06.1996 bis 11.12.2011. Ab und zu kam auch mal die N17 hier vorbei.
Auch die Linie 18 gab hier vom 11.04.1988 bis 06.06.1988 ein kurzes Gastspiel.
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Die Linie 19 ist fuhr vom 12.11.1934 bis 04.11.1935 und wieder vom 07.10.1940 bis 03.11.1940 hier. Vom 24.05.1945 bis 07.04.1950 sah man auch die Linie 19 hier. Seit dem 19.10.1980 bis heute ist sie quasi Stammgast mit kurzen Baustelleunterbrechungen.
Endhaltestelle der Linie 20 von der Tivolibrücke kommend war hier von 25.11.1906 bis 16.04.1910, dann fuhr sie allerdings schon weiter bis Isartalbahnhof. Von 21.03.1949 bis 02.06.1996 gab es dann ein längeres Gastspiel am Maxmonument für die Linie 20.
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Die Linie 21 besuchte das Maxmonument vom 21.04.1968 bis 19.10.1980. Seit 29.10.2018 fährt sie nun wieder hier bis heute.
Vom 11.03.1984 bis 28.10.1988 gab es Besuche der Linie 27 am Maxmonument.
Linie 29 kam auch hier vorbei vom 20.07.1934 bis 29.08.1939 und wieder vom 11.03.1984 bis zu ihrer Einstellung am 14.09.2003.
Auch ein Stammgast war hier die Linie 30 vom 16.04.1910 bis 20.04.1968 mit Unterbrechungen durch Kriegszerstörung oder Baustellen.
Die Linie 34 begann am 04.11.1935 ihre Fahrten über das Maxmonument bis zum 04.05.1940.
Auch Linie 36 darf in der Aufzählung nicht fehlen: vom 08.10.2018 bis 10.02.2019 fuhr hier diese Linie.
Unvergessen der "Ruinenschleicher" Linie 37 hier am Maxmonument vom 23.05.1949 bis zu seiner Einstellung am 11.11.1961. Ein kurzes Wiedersehen mit der Linie 37 als Baustellenlinie gab es noch vom 07.05.2018 bis 30.07.2018.
Ein eher kurzes Gastspiel hatte die Linie 38 hier vom 17.05.2016 bis 15.08.2016.
Kaum zu glauben: auch die Linie 39 gastierte am Maxmonument vom 01.08.2005 bis 13.09.2005 und vom 03.08.2009 bis 14.09.2009.
Vom 26.08.1972 bis 11.09.1972 zu den Olympischen Spielen in München fuhr die Linie Z über das Maxmonument.
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