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Virtuelles MVG-Museum: Post-U-Bahn

Heute bewegen wir uns weiter unter der Erde, denn die Münchner U-Bahn war ja nicht so ganz alleine unter der Erde: Es gab eine Post-U-Bahn in München.

Und München war da nicht ganz alleine - und unter dem Münchner Motto "ois Chicago" machen wir mal kurz einen thematischen Sprung nach Chicago, die das System des unterirdischen Post- und Frachttransportes voll ausgekostet haben: Der Bau der Tunnel begann in Chicago 1899. Das vollständige System – beinahe jede Straße der Innenstadt war untertunnelt – wurde 1906 fertiggestellt. Die 1,80 Meter breiten und 2,30 Meter hohen Tunnel waren eigentlich offiziell nur zur Verlegung von Telefonkabeln freigegeben, aber die Illinois Tunnel Company begann insgeheim mit dem Aufbau eines Schienensystems.

Ich habe mal einen Teil der Karte des Innenstadt-Netzes etwas nachgezeichnet & das Tunnelsystem hervorgehoben: über die Jahre wurde das Netz auf eine Schienenstrecke von über 100 Kilometern ausgebaut; 149 vierrädrige Elektro-Lokomotiven mit mehr als 3.000 Frachtwagen versahen unter Tage ihren Dienst. Erst 1959 wurde der Betrieb wegen Unrentabilität eingestellt. 1991 wurde bei Brückenbauarbeiten am Chicago-River ein Rechenfehler gemacht und der Tunnel beschädigt, wobei er komplett mit Wasser voll lief. Mehr zu diesem Chicago-System hier.

Rohrpost

Aber auch eine Rohrpost gab es schon sehr früh und lange in München: das Rohrpostnetz in München wurde nach Verzögerungen durch den Ersten Weltkrieg am 1. Juli 1922 für den allgemeinen Betrieb eröffnet. In München waren Briefe bis zu einem Höchstgewicht von 100 g und einem Maximalmaß von 20 × 14 cm zugelassen. Die Briefe mussten auf einen Durchmesser von 4 cm rollbar sein. Einzelne Rohrpostlinien bestanden jedoch schon erheblich früher. Bereits am 1. April 1877 war eine Anlage in Betrieb gegangen, die die Telegrafen-Zentralstation im Telegrafengebäude am Bahnhofplatz, die Börse und das Hauptpostamt in der Maximilianstraße miteinander verband. Bis zum Ende des Ersten Weltkriegs umfasste das Rohrpostnetz ungefähr 34 km. Wie in den meisten anderen Städten mit Rohrpostverbindungen entstand auch das Münchener Rohrpostnetz zunächst, um die anschwellende Flut von Telegrammen zu bewältigen, die nicht mehr alle über innerstädtische Telegraphenleitungen weitergeleitet werden konnten. Früheste Bearbeitungsvermerke von Telegrammen in München, die auf eine Rohrpostbeförderung hinweisen, finden sich seit ca. 1875 in Form von Numeratorstempeln, die auf der Anschriftseite der Telegramme abgeschlagen wurden. Solche Numeratorstempel wurden von der Münchener Rohrpost bis zu ihrer Schließung in den 1960er Jahren verwendet. In den Postämtern gab es eigene Rohrpost-Schalter.

Auch heute gibt es noch Rohrpost-Anlagen z.B. im Schwabinger Krankenhaus und Klinikum Grosshadern. Im Heidelberger Universitätsklinikum verbindet ein neues modernes rund 25 km langes Röhrensystem mit mehr als 100 Linien über vielfältige Verzweigungen 152 Stationen. Mittels Transpondertechnologie finden täglich etwa 3800 Proben und Medikamente sekundenschnell ihren Weg von den Stationen ins Labor und Apotheke und zurück.

Die Münchner Post-U-Bahn:

Jetzt ist aber wirklich Zeit für unsere Post-U-Bahn in München.

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